Klettern und Bergsteigen mit Heimkindern 
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Zurückfindung.

 

Auf dem Piz Pordoi / Dolomiten

 

So eilt nun die Zeit dahin......
Das Ungleichgewicht zwischen der Leistungsfähigkeit der Erzieher und der Jugendlichen nimmt zu. Ich bin irgendwie stolz und zufrieden, mein Wissen, meine Erfahrung und mein Erleben weitergegeben zu haben und dass viele Kinder und Jugendliche sich eine Welt geschaffen haben, in der sie sich nun behaupten können. Viele sind selbständige Bergsteiger geworden, viele haben zurückgefunden und finden auch jetzt noch Zeit, sich mit mir zu treffen und über alte und tolle Zeiten zu reden.
Wie wird es weitergehen ? Mit vielen Anderen ? Soll ich überhaupt diese Frage stellen ?
Nein ! Ein römischer Dichter sagt: „Carpe diem“ das heißt: - pflücke den Tag!
Die Berge lassen viele Spielregeln zu, sie zu erleben. Gerade bei Kindern. Nur soll man sich daran erinnern, wenn man mit Kindern und Jugendlichen in die Berge geht. Ich habe auch mit „Kleinen“ schöne, erlebnisreiche Touren gemacht....
Dabei gefällt mir eine Geschichte von Klaus Umbach ein. Sie stand in einem Alpenvereinsheft von 1976 :

Pappi zieht mich am Arm
Pappi ist sauer, weil er schon wieder wegen mir anhalten muss. Aber soll ich in die Hosen machen ? „Hättest am Bach nicht soviel trinken sollen“ Was hat er denn nur immer. Immer treibt er. Genau wie jeden Morgen, wenn er zur Arbeit muss und Mutti seine Brote nicht fertig hat.Aber wir haben doch den ganzen Tag Zeit und hier im Wald und auf der Alm gibt es soviel zu sehen. Erst die Frösche- und da oben war das ein Schaf ? „Du brauchst nicht schon wieder zu trinken“ Woher will Pappi das wissen und außerdem schmeckt die Milch auf der Alm viel besser, als aus der Plastiktüte. Wenn er vorbeigeht fange ich einfach an zu weinen, dann schauen die Leute zu uns rüber und ich krieg die Milch dann doch. „Bleib hier und setz dich artig hin“

Aber das ist doch langweilig. Ich geh in den Stall und schau den Kühen zu. Ach, da sind ja auch Katzen....„Lass die Viecher in Ruhe ! Du machst dich nur dreckig. „Nun komm schon- es ist noch weit und wir wollen noch vor dem Abendessen wieder daheim sein“ Puhh...es geht noch höher! Pappa redet immer vom Gipfel, da soll es noch schöner sein. Hier am Bach ist es schöner....Dämme bauen... Aber wir müssen weiter, sagt er. „Kannst du nicht vernünftig laufen?“ Er hat gut reden. Für ihn ist es nur ein kleiner Schritt - aber mir gehen manche Zweige und Äste an die Knie und dann werde ich beim steigen unsicher. Jetzt komme ich auch schon wieder an die „Leine“, obwohl es gar nicht so steil ist. Aber es ist sicherer sagt er und Pappa kann dann schneller gehen, weil er mich hinter sich herziehen kann. Ich kann bald nicht mehr - hoffentlich sind wir bald da. „Runter trag ich dich dann, sonst kommen wir ja nie im Tal an“ Oh, das ist toll auf den Schultern sitzen. Dann brauch ich nicht zu laufen und kann über Papas Kopf hinwegschauen. Nur das Tempo bestimmen und die Pausen- das kann ich dann nicht mehr. Papa läuft ziemlich schnell. Er macht Konditionstraining oder so etwas. Er will nächste Woche mit einem Freund zum Klettern. Mami hatte nichts dagegen, dass Papa heute mit mir unterwegs war. Schade, dass sie heute krank ist....Eigentlich freue ich mich schon auf die nächsten Bergtouren, - wenn bloß die Gipfel nicht wären, die verderben uns „Kleinen“ den ganzen Spaß. Die Berge müssten ganz platt sein, damit die Erwachsenen keine Lust kriegen, irgendwo hoch zu rennen. Dann wär`s auch für Kinder toll.....


Die Berge lassen viele Spielformen zu - für alle Menschen -   

                      Wolfgang Hillmer
                      www.w-hillmer.de