Klettern und Bergsteigen mit Heimkindern 
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Im Klettergarten.

 

Eselsburger Tal bei Heidenheim

 

Klettergarten Dahn 

       
              

     
Die schon erwähnten Kletterfreizeiten mit den Kindern und Jugendlichen im Sommer, waren eigentlich für mich immer der Höhepunkt eines Kletterjahres. Geprägt vom Erleben und von der Gemeinschaft. Schon zeitig im Frühjahr fuhren wir so oft es zeitlich machbar war in die umliegenden Klettergärten. Angefangen habe ich mit den Jugendlichen an den roten Sandsteinfelsen in der Pfalz. Bedingt durch meine Ausbildung in Haßloch/Pfalz. Inzwischen ist ja die Gegend um Dahn herum zu einem extremen Sportklettergebiet geworden. Doch auch für „Normalverbraucher“ gibt es viele lohnende Touren, auch im unteren Schwierigkeitsbereich. Gerade durch die sonderbaren Felsformen übt der Pfälzer Wald eine enorme Anziehungskraft aus. Die Felsengebilde zwischen Annweiler und Dahn sind in der Diluvialzeit durch Auswaschungen entstanden. Die so geformten Felsen wie- Teufelstisch, Druidenaltäre, Riesenkammern- beschäftigten früher die Phantasie des Volkes. Die kahlen Felsklötze auf den Bergen dagegen boten die natürliche Anlage, zur Erbauung von Burgen und Schlössern, deren Ruinen und Überreste weit über das Land sichtbar sind. Die meisten Touren unternahmen wir am Asselstein oder Trifels. Im Gegensatz zu Kalk -oder Schiefergestein, war der Sandstein durch seine ausgeprägte rauhe Oberfläche ideal für Kletterneulinge



Eselsburger Tal


Die besten Möglichkeiten zum klettern boten sich für mich, als ich in den Ev. Jugendheimen in Heidenheim arbeitete. Von Heidenheim aus waren viele Klettergärten schnell zu erreichen. - Geislingen, Blaubeuren, oder ganz in der unmittelbaren Nähe, das Eselsburger Tal-herrlich an der Brenz gelegen. Mit den Jugendlichen verbrachte ich sicher die meiste Zeit beim klettern, an den Felswänden im Eselsburger Tal. Dort hatte ich optimale Übungsmöglichkeiten. Von Heidenheim aus konnte ich noch abends mit den Jugendlichen zu den Felsen fahren, um zu klettern oder einfach nur ein kleines Grillfest feiern. In diesen Felsen kannte ich fast jede Führe und war dann auch in der Lage, den Jugendlichen an das „Erlebnis Klettern“ heranzuführen- vom unteren bis zum oberen Schwierigkeitsgrad- Oft saßen wir dann abends vor dem Hundsfelsen beim Grillen, oder lagen einfach in den Schlafsäcken vor dem Lagerfeuer. Diese tolle Gegend im Eselsburger Tal hat mir sehr viel bedeutet -und auch heute noch nach vielen Jahren- erinnere ich mich sehr gerne an diese Zeit. Die Kletterrouten waren ideal, gerade für Anfänger. Die „Mittlere Wand“ mit ihrem Südpfeiler IV-, Südrampe III, oder der Südriss III +, konnten sehr gut von oben abgesichert werden. Gerade die Hundswand bot hervorragende Möglichkeiten für viele Kletter- und Abseilübungen. z. B. Herbstweg IV, Weiberkante III, oder auch der Direkte Herbstweg IV+. Viele der Jugendliche waren bald in der Lage, als Seilzweiter, Touren im V. Schwierigkeitsgrad zu klettern. Am Hundsfelsen wurden auch immer die ersten Abseilübungen gemacht. Der Felsen war ideal dafür. Da oben auf dem Gipfel eineinbetonierter Ringhaken angebracht war. Die Wandhöhe beträgt etwa 25 mtr. Diese Höhe langte aus, um einigen Jugendlichen einen kalten Schauer spüren zu lassen. Von unten am Wandfuß sah die Abseilerei für die meisten sehr leicht aus, doch als diese dann oben am Abseilhaken standen, kam langsam die Angst und eine Beklemmung. Was konnte ich doch in all ` den Jahren in ihren Augen ablesen- gerade beim ersten abseilen -Als sie aber dann das erste mal abgeseilt hatten, wich die Angst und sie wollten dann plötzlich immer- und immer wieder abseilen. Am Anfang kostet es eine gewisse Überwindung, doch dann wird es zum Spaß, zum Höhepunkt nach langen Kletterübungen. Eine Geschichte aus dem Eselsburger Tal- gerade von den ersten Abseilübungen - blieb bei mir haften, wie so viele Erlebnisse, Gute- oder weniger Gute.

Ein luftiges Erlebnis
8 Jugendliche und ich waren wieder mal übers Wochenende beim Zelten im Eselsburger Tal. Den ganzen Tag machten wir schon Kletter- und Abseilübungen. Allen machte es einen Riesenspaß. So war es auch dann nicht verwunderlich, daß wir gut gelaunt um das Lagerfeuer herumsaßen. Ich hatte die Gitarre dabei. Wir sangen und machten noch ein Geländespiel. Dann erzählten wir uns noch am Feuer lustige Schauermärchen. Auf einmal hörte ich hinter mir aus der Wand Geräusche, dann plötzlich ein Rufen und ein wildes Schreien.„ Hallo Wolfgang, ich seile gerade ab.“„ Hallo, es ist toll und geht prima.“
Bin gleich unten !Im ersten Augenblick war ich wie versteinert. Mir blieb fast der Atem weg. Ich konnte auch nicht genau sehen, wer es war, es war ja stockdunkel. Jetzt merkte ich, dass Christian fehlte. Er schlich sich heimlich vom Lagerfeuer weg, nahm das Bergseil und stieg über den Normalweg auf den Gipfel. Oben fädelte er das Seil durch den Ringhaken und seilte sich ungesichert über die senkrechte Wand ab. Ich hatte natürlich eine Stinkwut auf Christian. Ich gab es ihm deutlich zu verstehen und erklärte ihm dabei, wie gefährlich es ist, ohne sich zu sichern abzuseilen- und auch noch nachts. Gott sei dank, auch dieser Vorfall blieb ohne Folgen. Ich dachte nur noch, wenn dass der Heimleiter erfahren hätte....oder wenn etwas passiert wäre....nicht auszudenken ! Aufsichtspflichtverletzung !?

Im Roggental
Manchmal fuhren wir auch in das Klettergebiet von Blaubeuren bei Ulm. Dort konnten wir auf der
Selbstversorgerhütte vom DAV Ulm übernachten. Auch dort gab es sehr viele Kletterführen in allen Schwierigkeitsgraden. Am Breitfels, Glasfels oder Blaufels. Es war für jeden etwas zu klettern. Oft waren auch Jugendgruppen vom DAV unterwegs, mit denen wir öfters kletterten  und dann auf der Hütte einen rauschenden Abend feierten. In unserem Gruppentourenbuch standen auch die Felsen um Geislingen im Roggental. Besonders erwähnen möchte ich die Roggennadel. Dieser Felsen ragt von weitem wie eine schlanke Nadel in den Himmel. Die Roggennadel hat eine Höhe von ca. 50 m. Auf dem Gipfelplateau ist nur Platz für eine Person. Diese Nadel zu ersteigen erfordert nicht nur Mut und Ausdauer, sondern auch großes Können. Drei Jugendliche konnten mit mir den Fels bezwingen. Die Schwierigkeiten lagen bei IV-V Wenn man das Roggental Richtung Geislingen weiter fährt, sieht man hoch dem Wald die „Löwin“ mit ihrem Gipfelkreuz stehen. Die Löwin ist ein beliebtes Kletterziel von uns geworden. Wir stehen sicher schon 20 mal im Gipfelbuch.

        

                       Wolfgang Hillmer
                       www.w-hillmer.de