Im heimischen Klettergarten sieht alles anders aus. Das
Hochgebirge aber verlangt von einem Bergsteiger oder Kletterer viel mehr !
Bevor nun die Jugendliche in der Lage sind im Gebirge sich zu bewegen, müssen
sie auch die Gefahren des Hochgebirge erkennen. Es reicht nicht aus, nur die
Klettertechnik zu erlernen. Es muss noch eine breite alpine Erfahrung
dazukommen. Nur dann haben die Jugendliche die Möglichkeit, den
Anforderungen im Gebirge gerecht zu werden. Eine wichtige Aufgabe ist es,
den Jugendlichen die eigene alpine Erfahrung zu vermitteln. Irgendwann ist
es dann soweit. Die Jugendlichen sind in der Lage, ihre erste Tour im
Gebirge
anzugehen. Es kommt Spannung und Freude auf. Es herrscht keine
Klettergartenatmosphäre mehr, es tut sich eine ganz „Neue Welt“
auf.
Die Vorbereitungen laufen.....
-Jede alpine Unternehmung sollte sorgfältig und gewissenhaft vorbereitet
sein. -Ausrüstung so zusammenstellen, daß man auch für die schlechtesten
Umstände gerüstet ist. -Das Können aller Teilnehmer muss den Anforderungen des Tourenzieles
gerecht werden.-Wettervorhersagen beachten- auf Wetterverschlechterung rechtzeitig
reagieren.- Leichtsinn, Übermut und falscher Ehrgeiz haben im Gebirge keinen
Platz, sie gefährden nur die eigentliche Bergtour und die Teilnehmer.
Es war mir klar, dass ich mit Kindern und Jugendlichen im Gebirge ein
ziemliches Risiko eingehe.-Ich habe die Verantwortung und die Sicherheit für die ganze Gruppe.
Mir ist bei allen Bergfahrten und Klettereien klar geworden - und auch bewusst-
dass ich als Verantwortlicher den Erfolg und den Verlauf einer Bergtour
einschneidend beeinflussen kann. Nur, wie sieht es denn wirklich im Alltag
aus ? Sind da die Risiken und die Gefahren niedriger ? Mein eigenes Handeln
und Verhalten durch meine lange alpine und pädagogische Erfahrung - und
meine Stellung innerhalb der Gruppe -
ist mit ausschlaggebend für eine Reduzierung der Gefahrenmomente.
Zum Gelingen einer Bergfahrt verweise ich auf folgende Punkte der Führungstechnik:
- Immer versuchen, Anweisungen und Informationen präzise vor der
gesamten Gruppe zu geben.
- die Harmonie des Gruppenverhaltens lässt sich im Verlauf einer Tour
durch die Einflussnahme des Leiters oder des Erziehers
herstellen
- In allen Situationen ein gutes Vorbild in der Gruppe zu sein.
- Hinweise auf Besonderheiten der Umgebung zukommen lassen und für
wichtig nehmen.
- Alle Teilnehmer müssen gleich behandelt werden
Die ersten Eindrücke im Gebirge
Die ersten Eindrücke im Hochgebirge vermittelte ich den Jugendlichen
beim Begehen von Klettersteigen. Hierbei wird eine eigene Technik verlangt.
Obwohl diese Steige einer großen Anzahl von Nichtkletterern zugänglich
sind, darf man die Touren auf keinen Fall unterschätzen- gerade bei Kindern
oder Jugendlichen - Auch bei diesen Begehungen wird ein großes Maß an
Erfahrung, Ausdauer und Trittsicherheit verlangt. Erst die eigene
Sicherheit, das Gefühl für das Wetter, der Instinkt für den richtigen Weg,
schalten die Angst und damit auch alle Schwindelgefühle aus. Die
Jugendliche müssen beim Begehen von Klettersteigen sich selbst sichern. Sie
erfolgt an zwei Reepschnüren, an deren Schlaufen Karabiner eingehängt
werden. Abwechselnd wird nun der Karabiner an den Klammern im Felsen ein
-und ausgehängt. Bei sehr schwierigen Passagen- oder Angst - werden die
Jugendliche noch zusätzlich von mir gesichert. Der Wert dieser
Klettersteige liegt vor allem darin, dass auch Schwächere und Neulinge
diese Steige begehen können. |