Klettern und Bergsteigen mit Heimkindern 
Und vieles mehr....                                        Hinweise und Tipps

                                                          

Nicht nur Erzieherisches.

 

Matterhorngipfel 4748 m

 

Beim Bergsteigen ist nicht nur das Erzieherische entscheidend. Bis zum Gelingen einer Freizeit, Kletter-oder Bergtour sind noch seh viele andere Dinge von sehr großer Bedeutung.

Bewegungstechnik
Sicherungstechnik
Ausrüstung
Bekleidung
theoretisches Wissen
Selbst-und Kameradenhilfe
Führungstaktik  

und noch vieles mehr -

Es gibt sehr viele Touren, wo jüngere Kinder gar nicht in der Lage sind, diese überhaupt zu klettern. Gerade hier muss man beachten, dass abwechslungsreiche und kurzweilige Ziele gewählt werden. Eintönige Anstiege, viel Geröll, ständig auf und ab- sind möglichst zu vermeiden. Dem Kind ist der Gipfel, also das Ziel momentan nicht so wichtig. Das Unterwegs sein mit seinen wechselnden Eindrücken und Abenteuern ist das Wesentliche für seine gute Laune.Die Kinder sind meist dem Neuen aufgeschlossen- besonders auch wissbegierig. Und auch dankbar, wenn sie als Tourengefährten“ vom Betreuer anerkannt werden. Daher ist es von sehr großer Bedeutung, alle Teilnehmer- Kinder und Jugendliche- an dem ganzen Ablauf von Unternehmungen, Planungen richtig teilnehmen zu lassen.Unabdingbare Voraussetzung ist die richtige Einschätzung „Alpiner Leistungsfähigkeit“ seitens des Erziehers oder Ausbilders. Das heißt aber auch, den Jugendlichen gar nicht zu fordern, ja-ihm womöglich alle Steine aus dem Weg zu räumen.

Vorbereitung
Das schafft in Wirklichkeit nur Unlust- und das Gegenteil von Lebenstüchtigkeit kann erreicht werden. Lustgewinn ohne Anstrengung muss binnen kurzem zu einer Schlaraffenlandmythologie und Verhaltensstörungen führen. Ich selbst merkte, dass ich bei meinen Aufzeichnungen ständig in das pädagogisch-erzieherische Verhaltensmuster hineingedrängt werde. Das heißt aber auch, dass gerade in der Heimerziehung bei verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen die eigentliche Vorbereitung bis ins kleinste Detail geplant werden muss. Zwangsläufig wird immer wieder das pädagogische Element bei meinen Aufzeichnungen zu lesen sein. Schon früh nach den ersten Wintermonaten haben wir uns gemeinsam überlegt, welche Touren wir im Sommer unternehmen können. Gleich bei den ersten Überlegungen hört man bei den Jugendlichen die spontane Begeisterung und Freude heraus. Sie wollen gefordert werden. Die Tourenplanung ist natürlich abhängig vom Alter und der Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen. Das größte Problem bei solchen Planungen sind natürlich die Finanzen- die Ausrüstung, die entsprechende Kleidung. Die Heimkinder haben einfach sehr wenige Möglichkeiten, sich finanziell bei solchen Unternehmungen zu beteiligen. Von dem jeweiligen Jugendamt wird nur ein kleiner Teil der Kosten übernommen. Ausrüstung und Material besorge ich meistens aus Spenden und Bettelbriefen bei den Behörden. Ein Teil kommt noch von der Trägerschaft der Heime und aus Privatbeständen.

Lernziele
Unter allgemeine Lernziele beim Klettern und Bergsteigen verstehe ich das Erreichen einer Könnerstufe, die ein Jugendlicher nach entsprechender Unterweisung beherrschen soll. Auf die erzieherische Lernziele habe ich ja schon eingehend hingewiesen. Das Lernziel ist erreicht, wenn der Jugendliche sich beim Klettern in jeder Situation, dem Alter entsprechend, richtig verhält.

Zuerst ergeben sich folgende Teilziele:

Motorischer Bereich-Bewegungstechnik
-Funktionelles Gehen auf Wegen und im weglosen Gelände
-Beherrschen der Grundformen der Klettertechnik
-Richtiges Verhalten bei Unfällen

Verhaltens-und Sicherheitsmaßnahmen
-Beherrschen der Seilknoten(Anseilen,Sichern,Fortbewegen)
-Beherrschen der Abseiltechnik
-Richtiges Verhalten beim Begehen von Klettersteigen, im alpinen         
Gelände und auf dem Gletscher
-1.Hilfemaßnahmen, Bergung

Vermitteln von Kenntnissen
-Natur (Pflanzen,Tiere, Geologie, Geographie)
-Ausrüstung, Bekleidung
-Orientierung im Gelände (Kartenkunde, Kletterskizze)
-Wetterkunde
-Allg. alpine Gefahren
-Trainingsmöglichkeiten  

 

                         Wolfgang Hillmer
                         www.w-hillmer.de